Freitag, 14. September 2012

Gedanken oder Gefühle von Sorge, Angst und Leid helfen uns nicht.

Sie schwächen uns und helfen uns nicht dabei, dauerhafte Lösungen für unsere Probleme zu finden. In gewisser Weise sind diese Gedanken und Gefühle selbst die Probleme. Wenn ich innehalte, meinem Atem Aufmerksamkeit schenke, ihn beobachte ohne ihn verändern zu wollen fließen lasse, kann sich meine innere Stärke entfalten, Wachheit und Klarheit entsteht mit der ich einer Situation mit Ruhe und Leichtigkeit begegnen kann, dann ist diese nicht länger ein Problem.

Donnerstag, 13. September 2012

Von Innen nach Aussen

Die einzige Möglichkeit, Wandlung herbei zu führen, besteht darin, dass wir uns für sie entscheiden. Solange wir unser Glück aus Äußerlichem beziehen und es irgendwie hinbekommen, die Phasen des Unglücklichseins, die den sogenannten glücklichen folgen, zu handhaben, werden wir der Meinung sein, dass wir gar keine Wandlung brauchen. Es ist jedoch meiner Erfahrung nach so, sobald unser Glück von etwas Äußerem abhängt, machen wir uns zum Sklaven einer Bedingung, von etwas Materiellem oder von einer Person. Ein Sklave ist unfrei. Und Glück kann nicht existieren, solange wir unfrei sind. 

Vielleicht wird uns damit nun bewußt, warum wir Glück als etwas Unstetes empfinden. Wahres Glück kommt von innen und strömt nach außen. Dafür wird Loslösung und Hingabe benötigt, nicht zuletzt auf die Illusionen und gesellschaftlichen Konditionierungen, die einen glauben machen, dass Glück aus dem Außen bezogen werden kann. 

Kannst Du Dir das vorstellen? Von innen nach außen, nicht umgekehrt!

Dienstag, 11. September 2012

Der Umgang mit unseren Gefühlen

Wie ist unser Umgang mit unseren Gefühlen? Gefühle die allgemein da sind, oder plötzlich durch Situationen, gesprochenen Worte und Erlebnisse erscheinen. Gefühle an sich sind völlig ok. 

Oftmals haben wir jedoch Angewohnheit, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen. Das heißt z.B es kommt Wut, und wir erlauben uns nicht wütend zu sein. Das ist kein gutes Gefühl, was kann ich tun damit dieses Gefühl wieder weggeht. Oder es kommt Traurigkeit auf, und wir gehen in diese Traurigkeit und die Gedanken kommen, die diese Traurigkeit immer und immer wieder am Laufen halten. Meist fühlen wir die Traurigkeit gar nicht mehr, sondern wir drehen uns in dieser Traurigkeit, wir drehen uns im Kreis und die Gedanken kommen und kommen und kommen. Daran ist zunächst nichts falsch, es sind unsere Angewohnheiten. So kommt es vor dass wir uns immer wieder wenn wir ins Auto steigen und uns über die „blöden“ Autofahrer ärgern, die uns begegnen, einfach nur aus Gewohnheit!

Die gute Nachricht ist, wir können einen neuen Umgang damit finden.

Dazu gehört zuallererst, Beobachten! Den Umgang mit unseren eigenen Gefühlen wahrzunehmen, einen Bezug dazu zu bekommen, was mache ich, wenn ein Gefühl auftaucht? Gehe ich dagegen? Will ich es jetzt nicht fühlen? Oder beobachte ich, dass ich mich in dieses Gefühl rein sinken lasse, gehe jedoch noch ein bißchen weiter als reinsinken und drehe ich mich dann darin? So kann es passieren, dass wir heute – genauso wie in einigen Jahren später – uns immer wieder im Drama wiederfinden. Jeden Tag auf´s Neue, ich muß nur immer wieder diese Gedanken denken, schon kommen die gewohnten Gefühle.

Hier können wir sehen, dass die Gefühle aus den Gedanken kommen, nicht aus unserer inneren Unschuld heraus. Wir üben dieses Gefühl, wir trainieren dieses Gefühl, wir machen es dadurch zu unserer Identität. Wir verinnerlichen es mit Sätzen wie z.B. „Ich bin Jemand der traurig ist“, „Ich bin Jemand der immer wütend ist“ Das ist der Moment, in dem wir unsere Mitte verlassen, wir gehen ins Land der Wut oder ins Land der Traurigkeit. Oder wir unterdrücken unsere Gefühle, um stark zu erscheinen, um zu zeigen wir können mit allem gut umgehen. Beides sind Extreme, die uns aus unserer Mitte heraus bringen.

Meine Erfahrung ist, wenn wir in unserer Mitte bleiben, mit den Gefühlen, in der Mitte bleiben was auch immer kommt, wenn wir der Fels in unserer eigenen Brandung sind, in den Wellen die da kommen, in dieser Stille zu sein, können wir eintauchen in dieses Gefühl und dadurch hinter dieses Gefühl kommen. In der Mitte bleiben heißt, nicht in den Verstand gehen, nicht den Gedanken folgen, sondern fühlen – mit dem ganzen Körper – dass wir mit dem Gefühl da sind, präsent sind mit dem Gefühl und mit dem was kommt.

Und wenn wir das machen, wenn wir wirklich der tiefsten Traurigkeit in uns begegnen, erst dann erfahren wir, was ist in der Traurigkeit, was ist hinter der Traurigkeit, woraus besteht die Traurigkeit? In dem Moment begegnen wir dem nur, wir spulen nicht mehr die gleiche Geschichte ab. Wir erfahren eine tiefgreifendere Ruhe. Und hierin finden wir einen tieferen Frieden, z.B. hinter der Traurigkeit, der Wut oder der Angst. Es ist eine Einladung vom Leben, mich noch mehr zu öffnen, noch präsenter zu sein. Wenn wir diese Einladung ablehnen, verdrängen oder zelebrieren, lehnen wir die Einladung unseres Lebens ab.

Die momentane Zeitqualität zeigt gut auf, wie wir oft damit umgehen, wenn eine Veränderung ansteht, evtl. ausgelöst durch die Wirtschaftskrise, durch Arbeitsplatzverlust, Trennung vom Partner. Es kommt Angst, wir jammern, wir klagen, wir schimpfen. Anstatt still zu stehen, die Angst herankommen lassen und mit ihr zu sein. Wenn wir dieser Angst begegnen, können wir spüren, was kommt dahinter. Es ist Vergleichbar mit einer Tür, nur wenn wir eine Tür öffnen, können wir sehen was dahinter ist. Wenn die Tür noch verschlossen ist, können wir nur vermuten und schon folgen wir wieder unseren Gedanken und sind nicht mit dem was ist. Wir können das was ist erst sehen und erfahren, wenn wir die Tür öffnen und hindurch gehen.

Beobachte Dich einfach mal die nächste Zeit, wie dein Umgang mit Deinen Gefühlen ist. Wenn ein Gefühl erscheint und an deinem Arm zoppelt und dich mitnehmen möchte, musst du dem nicht folgen. Da beginnt Erwachen! Wenn wir nicht mehr dem folgen, was unsere inneren Tendenzen uns diktieren, weil wir es immer schon so gemacht haben. Wir haben jeden moment die Wahl!

In dem wir nicht mehr der inneren gewohnten Tendenz folgen, lernen wir still zu stehen, dem zu begegnen was ist und dahinter zu schauen, so kann Neues in unser Leben kommen.

Wenn dich mehr interessiert: wurzelundfluegel.de